Ursache der Hepatitis (Leberentzündung):
Die Virus-Hepatitis, oder Gelbsucht, wird durch Viren verursacht, die der Erkrankung ihren Namen geben: Hepatitis A (oder Infektiöse Gelbsucht), Hepatitis B (oder Serum-Hepatitis), Hepatitis C,
Hepatitis D (oder Delta-Hepatitis) und Hepatitis E.
Krankheitszeichen:
Durch die Entzündung des Lebergewebes, die durch die Viren verursacht wird, sind die Beschwerden bei allen Formen der Hepatitis sehr ähnlich. Zu Beginn der Erkrankung kann es zu Erschöpfung,
Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Bereich des rechten Rippenbogens, Dunkelfärbung des Urins, Hellfärbung des Stuhles und schließlich zur Gelbfärbung der Haut kommen
Krankheitsverlauf:
fällt individuell sehr unterschiedlich aus und wird von persönlichen Faktoren wie z.B. Alter, Gesundheitszustand und Virus-Hepatitisart mitbestimmt. So kann es zu Hepatitisinfektionen mit
nahezu keinen Beschwerden kommen, im Gegensatz zu Hepatitisinfektionen mit schweren Verläufen (vor allem bei älteren Menschen) bis hin zu Koma und Tod. Bei akuter Hepatitis existiert keine spezifische Behandlung.
Hepatitis A
Die Hepatitis A ist weltweit verbreitet. Während sie in den Entwicklungsländern gehäuft auftritt, ist sie die letzten Jahrzehnte in den entwickelten Ländern Europas und Nordamerikas durch den
wachsenden Hygienestandard stark zurückgegangen. In Deutschland waren nach dem 2. Weltkrieg nahezu 90 % der Kinder und Jugendliche mit dem Hepatitis A Virus infiziert, was ihnen zu einer lebenslangen Immunität
verholfen hat. Durch den wachsenden Hygienestandard der vergangenen Jahrzehnte schätzt man heute die Infektionsrate bei Kindern und Jugendlichen auf ungefähr 5 %. Das hat zur Folge das in den vergangenen Jahren
zunehmend mehr Personen keinen Hepatitis A Schutz mehr besitzen und bei Aufenthalten in Ländern mit mäßigen bzw. geringem Hygienestandard einem erhöhten Erkrankungsrisiko ausgesetzt sind
Inkubationszeit:
Dauer bis zum Auftreten der Symptome nach Ansteckung: Die ersten Beschwerden können 15 bis 45 Tage nach Infektion auftreten. Im Kindesalter können Infektionen ohne besondere Beschwerden erfolgen,
während hingegen mit zunehmenden Alter die Infektion schwerer verläuft. Eine Hepatitis A Erkrankung kann Wochen andauern und verläuft nur in seltenen Fällen tödlich. Chronische Verläufe wie sie bei der Hepatitis B
oder C beobachtet werden, sind bei Hepatitis A nicht bekannt.
Übertragung:
Die Übertragung der Hepatitis A - Viren erfolgt fäkal-oral durch eine Kontakt- oder Schmierinfektion. Das bedeutet, das sowohl durch engen Personenkontakt als auch durch verunreinigtes Trinkwasser
oder Nahrungsmittel die Viren übertragen werden können. Ein erhöhtes Risiko stellen fäkaliengedüngtes Gemüse (z.B. Salate) oder auch Meeresfrüchte (Z.B. Muscheln und Austern) dar.
Schutz:
Hepatitis-A Schutzimpfung
Die Schutzimpfung verleiht einen hochwirksamen Schutz vor der Erkrankung.
Sorgfältige Hygienemaßnahmen und gute Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene
Hepatitis B
Die Hepatitis B ist weltweit verbreitet. Ungefähr 350 Millionen Menschen sind chronisch mit dem Hepatitis B - Virus infiziert.(In Deutschland ca. 2 Mio!) Davon versterben rund eine Millionen Menschen an den Folgen der Infektion durch Leberkrebs und Leberzirrhose. In Afrika, Asien und in den Pazifischen Regionen stellt der Leberkrebs der durch Hepatitis B - Virus Infektionen verursacht wird, eine der drei häufigsten Krebsursachen dar. Seit 1982 gibt es einen sicheren und wirksamen Impfschutz gegen Hepatitis B
Inkubationszeit:
40 bis 200 Tage nach Ansteckung treten die ersten Krankheitszeichen auf. . Die Dauer hängt vor allem von der Erregerdosis ab. Schätzungsweise bei 90 % aller Erkrankten heilt die Hepatitis B aus; bei
ungefähr 5 - 10 % entwickelt sie eine chronische Verlaufsform. Ungefähr die Hälfte der chronisch Infizierten entwickelt nach ca. 5 Jahren eine Leberzirrhose. Die chronische Hepatitis B Infektion erhöht das
Leberkrebsrisiko gegenüber der Normalbevölkerung um den Faktor 100.
Übertragung:
Das Hepatitis B Virus wird über alle Körperflüssigkeiten, insbesondere über Blut und Sperma, übertragen. So können bei einer hohen Erregeranzahl im Blut u.a. Speichel, Samenflüssigkeit,
Vaginalsekret, Muttermilch und Tränenflüssigkeit infektiös sein. In den Industrieländern (z.B. Deutschland) erfolgen 60 - 70 % der Neuinfektionen über sexuelle Intimkontakte. Eine Infektion im Zusammenhang mit
medizinischen Eingriffen (Operationen, Zahnbehandlungen, Akupunktur, etc.) stellt in den entwickelten Industrieländern ein geringeres, in den unterentwickelten Ländern und somit auch in vielen Reiseländern, ein
erhöhtes Risiko dar. Die Wahrscheinlichkeit sich mittels der Gabe von Blut und Blutprodukten in Deutschland zu infizieren, wird aufgrund sorgfältiger Testungen zur Zeit auf 1:50.000 - 1: 200.000 geschätzt. Bei
unzureichenden Hygienevorkehrungen können auch beim Tätowieren oder Piercing, bzw. bei i.v. Drogensüchtigen durch verunreinigte Spritzbestecke, Hepatitis B Viren übertragen werden.
Schutz:
Hepatits - B Schutzimpfung
Reisenden wird bei erhöhten Hepatitis - B - Infektionsrisiko, z.B. durch längere Auslandsaufenthalte, häufiges Reisen, Arbeiten in medizinischen Einrichtungen oder auf Entwicklungshilfeprojekten, ein Impfschutz
empfohlen. Da bei Reisen in die Tropen auch ein zusätzliches Hepatitis A-Infektionsrisiko besteht, empfiehlt sich ein kombinierter Schutz gegen Hepatitis A und B durch eine Impfung.
Weitere Schutzmaßnahmen bestehen im konsequenten Gebrauch von Kondomen, der Vermeidung risikoreicher Sexualpraktiken ("safer sex") sowie der Verwendung von sterilen Injektionsnadeln und -utensilien
bei Drogenbenutzern.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine relativ häufige Erkrankung, wobei sie für Reisende nur eine untergeordnete Rolle spielt. Bei i.v. Drogenabhängigen tritt eine Hepatitis C überdurchschnittlich häufig auf und
zeigt in vielen Fällen einen chronischen Verlauf. Die Mehrzahl der Hepatitis C Infektionen verläuft beschwerdearm und oft unerkannt. Entwickelt sich jedoch ein chronischer Verlauf kann es zu ernsthaften und
tödlichen Folgen, wie der Leberzirrhose und dem Leberkrebs, kommen.
Übertragung:
Das Hepatitis C Virus wird über Körperflüssigkeiten, insbesondere über Blut und Sperma, übertragen. Bei unzureichenden Hygienevorkehrungen können auch beim Tätowieren oder Piercing, bzw. bei i.v.
Drogensüchtigen durch verunreinigte Spritzbestecke, Hepatitis C Viren übertragen werden.
Schutz:
Weitere Schutzmaßnahmen bestehen im konsequenten Gebrauch von Kondomen, der Vermeidung risikoreicher Sexualpraktiken ("safer sex") sowie der Verwendung von sterilen Injektionsnadeln und
-utensilien bei Drogenbenutzern. Eine Impfung gegen Hepatitis C existiert leider noch nicht
Hepatitis D
Das Hepatitis D-Virus ist ein inkomplettes Virus, das nur zusammen mit dem Hepatitis B Virus (d.h. bei Hepatitis B - Infizierten) aktiv werden und zum Krankheitsbild der Hepatitis D führen kann. Bei
einer Hepatitis D Erkrankung kann es zu schweren und dauerhaften Gesundheitsschäden kommen, u.a. der Zerstörung der gesamten Leber. Hepatitis D tritt weltweit auf, insbesondere in Süditalien, Golfregion, Westafrika
und Südamerika.
Übertragung:
Das Hepatitis D Virus wird über Körperflüssigkeiten, insbesondere über Blut und Sperma, übertragen.
Schutz:
Hepatits - B Schutzimpfung
Nachdem für den Ausbruch der Erkrankung die Anwesenheit von Hepatitis B Viren erforderlich ist, bedeutet der Impfschutz gegen Hepatitis B auch gleichzeitig ein Schutz gegen Hepatitis D.
Weitere Schutzmaßnahmen bestehen im konsequenten Gebrauch von Kondomen, der Vermeidung risikoreicher Sexualpraktiken ("safer sex") sowie der Verwendung von sterilen Injektionsnadeln und -utensilien
bei Drogenbenutzern.
Hepatitis E
Die Hepatitis E ist eine akute Lebererkrankung, die vor allem in Entwicklungsländern Südostasiens, Afrikas, sowie Mittel- und Südamerikas auftritt. Während die Hepatitis E, im Vergleich zu den
anderen Hepatitisformen, im Regelfall keine schwerwiegende Lebererkrankung ist, kann sie bei Schwangeren einen sehr gefährlichen Krankheitsverlauf einnehmen.
Übertragung:
Die Übertragung der Hepatitis E - Viren erfolgt fäkal-oral (= vom Stuhl in den Mund )durch verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel.
Schutz:
Sorgfältige Hygienemaßnahmen und gute Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene
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