BANDWÜRMER
Die erwachsenen, segmentierten Würmer, die mehrere Meter lang werden können, leben im Dünndarm und verursachen nur selten Beschwerden.
Entstehung:
Die Infektion erfolgt durch Aufnahme von Cysten (Finnen) mit rohem oder unzureichend erhitztem Fleisch, meist vom Rind oder Schwein, selten Fisch. Durch die gesetzliche Lebensmittelhygiene kommen diese
Parasiten bei uns kaum mehr vor, in anderen Ländern sind Rinder- und Schweinebandwürmer noch weit verbreitet. Lokale Gerichte aus rohem, geräuchertem oder ungegartem Fleisch oder Fisch bergen immer ein gewisses
Risiko. Die Entwicklung der Finne bis zum reifen Wurm dauert 2-3 Monate.
Beschwerden und klinische Zeichen:
Gelegentlich Bauchschmerzen, Meteorismus (Blähungen), Gewichtsverlust oder Blutarmut
Der Mensch bemerkt die Infektion meist durch Abgang von Bandwurmgliedern spontan oder mit dem Stuhl.
Diagnostik:
Ansonsten wird die Diagnose durch mikroskopischen Ei-Nachweis erbracht. Bei unsauberer Hygiene oder über kontaminierte Nahrung können Eier des Schweinebandwurms gelegentlich auch vom Menschen
aufgenommen werden und sich in Muskeln, Organen oder sogar im Gehirn zu Finnen (Cysten) entwickeln. Eine solche "Cysticercose" kann ein schweres Krankheitsbild machen und erfordert Behandlung durch
Spezialisten.
HAKENWURM
Entstehung
Die erwachsenen kleinen Rundwürmer (ca. 1 cm) haken sich im Dünndarm fest und saugen Blut. Die mit dem Stuhl ausgeschiedenen Eier entwickeln sich in etwa 1 Woche zu infektionstüchtigen Larven, wenn
sie in feuchtwarmes Erdreich oder entsprechende Vegetation gelangen. Die Larven können durch die unverletzte, bloße Haut eindringen; selten erfolgt eine Infektion über kontaminierte Nahrung. Über Blut- und Lymphwege
gelangen sie zunächst in die Lunge, von dort in den Rachen, werden verschluckt und siedeln sich schließlich im Dünndarm an. Hakenwürmer sind in den Tropen unter der ländlichen Bevölkerung weit verbreitet,
insbesondere bei mangelhafter Fäkalienhygiene (Defäkationsplätze im Freien, Busch, Ufer von Gewässern in der Nähe von Dörfern).
Beschwerden und klinische Zeichen:
Die Infektion verursacht manchmal einen vorübergehenden Juckreiz an der Eintrittstelle (Fuß), später Reizhusten und leichtes Fieber bei Durchwanderung der Lunge. Im Darm bleibt ein geringer Befall
symptomlos, zahlreiche Würmer können zu Bauchschmerzen und Blutarmut (Anämie) führen, speziell bei schlecht ernährten Kindern und Schwangeren. Diagnose durch Ei-Nachweis im Stuhl.
Bilharziose
Entstehung:
Die Bilharziose wird durch Saugwürmer, sog. Schistosomen verursacht. Die daher auch „Schistosomiasis“ genannte Krankheit ist in vielen Ländern der Tropen und Subtropen verbreitet. Nach Schätzungen der
WHO sind ca. 200 Millionen Menschen mit Schistosomen infiziert. Die Saugwürmer leben in den Venen der Blase bzw. des Darmes und produzieren dort große Mengen von Eiern, die mit dem Urin bzw. Stuhl ausgeschieden
werden. Bei Süßwasser-Kontakt schlüpfen die Larven aus den Eiern und befallen Wasserschnecken. In den Schnecken entwickeln sie sich weiter zu sogenannten Zerkarien, die durch die Atemhöhle der Schnecke wieder ins
Wasser gelangen und dort frei an der Wasseroberfläche umherschwimmen. Befindet sich ein Mensch oder Tier im Wasser, durchbohren sie dessen Haut und wandern zunächst in die Leber und anschließend wieder in die
Venengeflechte von Blase oder Darm. Dort reifen sie zu erwachsenen Würmern heran. Die erwachsenen Würmer können bis zu 15 Jahre leben und produzieren in dieser Zeit täglich ca. 100 - 3.000 Eier. Der Träger kann
wiederum die Eier an jedes Gewässer abgegeben. Enthält das Gewässer die entsprechenden Wasserschnecken, können die Larven erneut in den Schnecken zu Zerkarien heranreifen und der Infektionszyklus beginnt erneut.
Krankheitszeichen :
blutiger Urin bzw. Blutauflagerungen auf dem Stuhl. Bei langjährigem Wurmbefall können auch schwere Störungen der Leberfunktion auftreten. Wird ein Reisender erstmals durch Zerkarien im Gewässer
befallen, treten als Erstreaktion gelegentlich juckende Hauterscheinungen und Fieber auf. Die Bilharziose ist, sofern rechtzeitig behandelt und komplikationsloser Verlauf, gut zu behandeln.
Übertragung :
Die Erreger dringen beim schwimmen oder baden im Süsswasser durch die Haut ein.
Schutz :
Durch das Vermeiden von Hautkontakten mit Süßwasser in Bilharziosegebieten kann das Infektionsrisiko ausgeschlossen werden
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